Montag, 6. August 2012
Imaginary People #2
Ich bin auf dem Weg von der Uni nachhause. Es war ein echt langer Tag & ich will eigentlich nur noch ins Bett.. Es ist nicht mehr weit nur noch ein paar Straßen. Aber es ist kalt & dunkel. Klar, ist ja auch Winter & fast 8.& da steht eine rote Ampel. Super. Ich ziehe meinen Schal über den Mund & warte das es grün wird. Das ist eine dieser Ampeln die 5 Minuten rot & 10 Sekunden grün ist. Also heißt es warten. Ich beobachte gerne & oft meine Umgebung & wenn das hier nicht der perfekte Zeitpunkt dafür ist das weiß ich es auch nicht. Es ist noch ziemlich viel los. Ist ja auch ne große Stadt. Ich sehe den Menschen ins gesicht & merke das es keiner bemerkt. Sie schauen alle auf den Boden & Gehen ihren Weg, Alle gehen schnell & geduckt. Keiner achtet mehr auf seine Umwelt. Das Lied auf meinem IPod ist zu ende. Das nächste fängt an. IGod von Prinz Pi. Tolles Lied. Die Ampel ist immer noch rot. Ich fass es nicht. Endlich wird es grün.Ich will gerade loslaufen als ein Mädchen auf mich zu gerannt kommt Erst dachte ich das sie sich nur beeilen muss, aber dann ist mir aufgefallen das sie weint. Sie kommt direkt auf mich zu. Stoppt vor mir & schaut mich mit einem leeren Blick an . Ich musste sie an den Armen festhalten damit sie mich nicht direkt umrannte. Sie murmelte : 'Tschulldigung' . Ich dachte es ist nichts weiter vlt wurde sie gerade verlassen oder hat sich mit jemandem gestritten. Sie nahm ihre Arme zurück& ihr Pulli rutschte runter. Ihre Arme waren voll mit Narben & extrem dünn. Sie muss wohl meinen entsetzten Blick gesehen haben den sie zog sofort die Ärmel runter. '' Staren sie nicht so!' Ich glaube sie wollte mich anschreien aber es kam wieder nur ein heiseres Gestammel. Ich schaute sie genau an. Nicht nur ihre Arme waren sehr dünn. Das ganze Mädchen war noch ein Gerippe. Es fiel mir erst nicht auf weil sie einen riesigen Hoodie & eine ziemlich große Jogginghose trug. Ihr liefen weitere Tränen runter. Ich packte sie wieder an den Armen, in dem Moment in dem ich nach dem Arm griff brach das Mädchen vor mir zusammen. Ich konnte sie gerade so noch auffangen. Sie rappelte sich grade wieder auf . 'Alles in Ordnung bei dir?' Eine dümmere Frage hätte ich wohl kaum stellen können, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sie schaute mich auch dementsprechend an. & Sagte : 'Ja, alles super, sieht man doch!?' 'Sorry' brachte ich nur raus.'Wofür?' Fragte sie entsetzt. 'Für die dumme Frage?' antwortete ich. War doch eigentlich selbstverständlich. 'Achso' . Sie ist schon ziemlich kurz angebunden. 3 Sekunden später wurde mir wieder klar warum & mir wurde auch wieder klar das wir mitten in der Stadt vor einer Ampel standen. & das die Leute uns anstarten. ' Willst du reden oder so ?' Sie schaute mich an als hätte ich sie nicht mehr alle. 'Kennen wir uns ? ' & wieder wurde mir klar wie bescheuert & unnormal ich ihr vorkommen musste. ' Ich heiße Mark, Ich würde dir ja die Hand anbieten aber ich habe angst das du wieder zusammenbrichst, jetzt komm, da drüben ist eine Bank, setzt dich erstmal hin' Ich hoffte das ich nicht so extrem aufdringlich wirkte. Promt folgte die Antwort. 'Das hier wird aber nicht so eine Pedobär nummer ?, Sie brauchen mir nicht zu helfen, ich brauche keine Hilfe'. 'Wenn du keine Hilfe bräuchtest, müsste ich dich hier nicht abstützen. Ausserdem bin ich nur ein paar Jahre älter als du also beruhig dich wegen der Pedobärsache!' Sie schaute immer noch wie ein schwaches kleines Kind, zog ihre Arme zurück & ging auf die Ban zu. Naja, sie schwankte eher. Ich setzte mich neben sie & fragte was passiert ist. Wir saßen stundenlang da & sie erzählte mir von ihrem Ganzen Leben. Oder zumindest von einem großen Teil. Sie war früher echt glücklich, dann hat ihr Dad wohl aus Spaß mal gesagt das sie ganz schön zugenommen hat. In dem Moment fing sie an sich gedanken darüber zu machen , wie sie sich anzieht, wie sich ihre Freunde benehmen, wie viel sie wiegt. Der ganze Mist halt. Sie isolierte sich immer mehr von ihren Freunden & ihrer Familie. Suchte sich neue Freunde,neue Vorbilder. Falsche Vorbilder. Leute aus dem Internet. Leute die genau so & ein bisschen weiter dachten wie sie. Magersüchtige, Suizidgefährdete, Depressive, all das. & sie haben alle die selbe Geschichte. Sie fing an nichts mehr zu essen. Sie fing an sich zu ritzen. Sie fing an suizidgedanken zu haben. Ich erfuhr auch das sich ihr bester Freund umgebracht hatte & sie es gerade erfahren hatte... & von einer Brücke runterspringen wollte. Ich hatte ihr das Leben gerettet. Ich habe versprochen ihr zu helfen. Sie hat mir versprochen zum Arzt zu gehen, wenn ich mitkomme. Es war vor ziemlich genau einem Jahr. Wir haben immer noch Kontakt,& wir haben beide unsere Versprechen gehalten
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